Die Macht der Worte ist uns eigentlich sehr bewusst, sie durchdringt unser Leben. Automatisch passen wir unsere Stimmhöhe, die Wahl der Worte oder auch unsere Sprechlautstärke etwa bei Babys und kleinen Kindern an. Wir erinnern uns noch Jahrzehnte später an gute und schlechte Lehrer*innen, weil ihre Worte etwas mit uns machten. In der Kommunikation zwischen Erwachsenen wählen wir unsere Worte mitunter sehr akzentuiert und wohl überlegt.

Die Macht der Worte manipuliert

Je nach Situation handeln wir im negativen Sinne mit der Macht der Worte manipulierend. Dafür reicht eine spitze Bemerkung zu anderen Personen, Sachverhalten und je nach Sicht der Dinge zu Fake-News. Je höher der Bildungsgrad, desto mehr verstecken wir unsere Botschaften hinter glatte Worte, vermeiden direkte Konfrontationen.

Die Manipulation mit Worten verfolgt eigene Ziele

Das rechte Wort zur rechten Zeit motiviert, kann sich aber ebenso negativ auswirken. Wenn die Macht der Worte zunehmend zu einer Manipulation der Worte ausartet, dann dienen sie dem Selbstzweck, den eigenen Interessen. Mehr noch, begegnen Sie uns täglich in den Medien, sind sie mitunter dazu angelegt ein ‘Klima der Angst’ zu schüren. Sie beeinflussen unser tägliches Leben, unser Handeln und unser Denken. FOTO: Die Macht der Worte aus dem Denken gespeist – Fotos: pexels.com

Den Worten folgen die Taten

Ob täglich neue Schreckensmeldungen über eine Klimakrise, eine Energiekrise oder wie die letzten Jahre erlebt, ein Gesundheitsnotstand. Es bleibt dann nicht nur bei Worten, es folgen Tagen und ihre Tragweite spüren wir zunehmend in unserem täglichen Leben. Die Sprache hat einen tiefen Einfluss auf unser Denken.

Sprache weckt in uns Assoziationen

Sprachforscher sind sich einig: Worte beeinflussen tagtäglich, wie wir denken und handeln, was wir wahrnehmen und woran wir uns erinnern, im Guten wie im Schlechten. Denken wir etwa an die tröstenden Worte einer Mutter oder eines Vaters an das Kind. Der Schmerz verliert schnell seinen Schrecken. Sprache, Wörter wecken in uns Assoziationen, etwa bei Begriffen wie Freude, Hitze, Sommer oder Winter.

Menschen mit Worten ausgrenzen

Die Macht der Worte ist dabei keineswegs eine Erfindung der Neuzeit, doch wurde sie lange nicht mehr so stark missbraucht. Es ist wohl auch eine Errungenschaft der nicht mehr ganz neuen Medien. Alle Diktatoren dieser Welt arbeiten mit der Macht der Worte, denken wir etwa an unsere eigene Geschichte. Wenn Demonstranten per se als Demokratiefeinde bezeichnet werden, Menschen als Impfverweigerer (was für ein Wort) bezeichnet und in Folge als Volksschädlinge erniedrigt, bis hin zur Pandemie der Ungeimpften.

Die Macht der Worte und ihre Botschaft an uns

Worte manifestieren sich

Ja, Worte machen etwas mit uns, mit unserer Wahrnehmung, mit unserem Selbst bzw. mit unserem Selbstbewusstsein. Bei andauernder Propaganda können sie ganze Gesellschaften zerstören, oder sie auch positiv beeinflussen. Eigentlich sollte uns die Macht der Worte bewusst sein und wir mit ihnen sorgsam umgehen. Worte sind ein Ausdruck unseres Herzens, haben sich in unserem Denken manifestiert und häufig folgen ihnen Taten, sie vernebeln nicht im Nichts.

Worte für die Ewigkeit

Diesen Kreislauf durchschauten bereits alte Kulturen. Sie gebrauchten dafür häufig andere Synonyme wie etwa die Zunge, denn sie formt nach unserem Willen die Worte. Und wie eine Leuchtschrift brennen uns die Worte entgegen, wie ein flammendes Final unterstreichen sie über Raum und Zeit hinweg die Macht der Worte:

Ein Feuer durch die Zunge entfacht

„Die Zunge rühmt sich als kleines Glied großer Dinge. Sie ist wie ein kleines Feuer, das doch große Wälder anzündet. Die Zunge ist wie dieses Feuer aus der Welt der Ungerechtigkeit. Sie verdirbt den ganzen Menschen, setzt das Rad des Lebens in Brand und wird von der Hölle selbst entzündet. Die Zunge kann kein Mensch zähmen, dieses ruhelose Übel ist voll tödlichem Gift.“

Manipulation mit der Macht der Worte

Die Worte wirken nach

Dieses Zitat aus dem neutestamentlichen Jakobusbrief (3. Kapitel), veranschaulichen sehr bildhaft die zerstörerische Macht der Worte und unserer Sprache. Worte sind nicht ‘Schall und Rauch’, in den Psalmen und Sprüchen des Salomos etwa erscheinen sie als ein scharfes Schwert oder Schlangengift, werden überaus wirksam in dieser Metapher gezeichnet.

Achtsamkeit und hilfreiche Worte

Lindigkeit der Worte aber sind ein ‘Baum des Lebens’ und die Zunge der Weisen spricht tüchtiges Wissen aus. Hingegen sollen jene ins Unglück fallen, die sich mit seiner Zunge winden. Letztlich bittet der Schreiber, dass Gott ihn vor der Zunge des Trugs retten möge. Dabei bezieht er offensichtlich die eigene Zunge mit ein.

Die Sprache ist ein hohes Gut

Mit den Psalmen und Sprüchen knüpfen wir an ein dreitausend Jahre altes Wissen und Erfahrungen an. All jene Schrecken, die durch die Zunge, durch unsere Worte und Sprache geschehen und geschahen, waren auch zu jener fernen Zeit nicht unbekannt. Wenn aber die Zunge der Weisen tüchtiges Wissen aussprechen sollte, darf es nicht zur Propaganda und Mainstream verkommen um eigene gesellschaftliche oder politische Interessen zu verfolgen.

Mit Sprache zu Zukunft gestalten

Wer die Macht der Worte und ihre Sprache beherrscht, trägt auch Verantwortung für sich selbst, für seine Mitmenschen und die Gesellschaft insgesamt. Politiker sollten dabei in der ersten Reihe stehen, es ist ihr Kernauftrag sich für das Wohl des Volkes einzusetzen. Auch mahnen die Psalmisten, dass die Zunge des Truges keinen Bestand haben wird. Oder wie es ein weiser Zeitgenosse ausdrückte: „Einst werden die Enkel unser Tun beurteilen.“

Positive Botschaften beflügeln uns

Die Dynamik der Zeit

Wohin wird uns die Reise im 21. Jahrhundert führen? Der Wohlstand für alle scheint passé zu sein, der Traum und die Vision des damaligen Bundeswirtschaftsministers Ludwig Erhard, den er 1957 in einem Buch darlegte. Ein Traum, der für zwei Generation Wirklichkeit wurde, auch wenn die Selbstwahrnehmung trügt, denn Deutschland ist bei einer Eigenheimquote von 50 Prozent in Europa das Schlusslicht. Nicht besser sieht es bei den Renten aus.

Sprachbilder wirken doppelt

Und dennoch: im Mangel mussten wir die letzten Jahrzehnte nicht leben, was sich aber ändern könnte. Als Symbol dafür eignet sich der Waschlappen. Ihn nützte der Ministerpräsident Winfried Kretschmann, um die Deutschen auf einen harten Sparkurs einzustimmen. Entweder versteht er die Macht der Worte oder er ist naiv in der links-grünen Ideologie gefangen. Wenn ein Ministerpräsident sich um die persönliche Intimpflege des Bürgers kümmert, dann läuft etwas schief in diesem Lande.

Ein Schirm gleicht nicht dem anderen

Die Manipulation der Worte umgibt uns täglich in der Werbung, soll uns Wohlgefühl und Annehmlichkeiten vermitteln, sprechen unsere Gefühlswelt an. Unser Wahrnehmung ist nicht objektiv und wird auch im politischen Alltag bewusst eingesetzt. Was ist bitte eine Gesundheits-Reform oder ein Euro-Rettungsschirm, wenn es darum geht, Staatshaushalte in Schieflage wieder auf Kurs zu bekommen oder mittels einer Reform die Kosten neu zu verteilen.

Metaphern aktivieren das Unterbewusstsein

Metaphern wirken im Verborgenen, verstellen häufig den Blick auf die wahren Zusammenhänge, lösen in uns einen „Sturm der Gefühle“ aus. Unser Unterbewusstsein ist längst vor unserem Denken aktiv, unsere Worte entwickeln eine eigene Dynamik. Bereits George Orwell macht in seinem Werk deutlich, wie ein autoritärer Staat durch die Manipulation der Sprache das Volk lenken möchte. In abgewandelter Form begegnet es uns heute durch Gesetz für die Medien (Netzwerkdurchsetzungsgesetz), manche sprechen von einem Zensurgesetz.

Die Macht über die Sprache

Wer bestimmt, was als „Falschnachricht“ (false facts / fake-news) zu gelten hat? Besonders problematisch wird es, wenn es um so genannte wissenschaftliche Meinungen geht, um Mehrheitsmeinungen. Deutlich wurde sie besonders in der Corona-Pandemie, den begleitenden Regierungsmaßnahmen und durch die Berichterstattung der Medien.

Ein Ringen um die Sicht der Welt

Georg Orwell spricht in seinem Werk vom Wahrheitsministerium. Heute übernehmen diese Rolle mehr und mehr private Großkonzerne, die nach eigenen Regeln und Befinden Inhalte löschen oder ganze Plattformen sperren. Prominentestes Beispiel ist etwa die Sperrung des Twitter-Accounts des damals amtierenden US-Präsidenten Donald Trump.

Die rote Linie des Grundgesetzes

Das Grundgesetz sichert uns das Recht zu, unsere Meinung frei und ungehindert zu verbreiten. Es setzt keine Beschränkung voraus wie fundiert, falsch oder richtig diese ist. Ebenso die Freiheit der Person oder des Reisens. In der Pandemie wurden diese Grundrechte kurzerhand ausgesetzt. Eine bedenkliche Entwicklung und dazu beigetragen haben einmel mehr Begrifflichkeiten, die Macht der Worte durch die Manipulation der Sprache. Orwell selbst war von der Macht der Worte überzeugt: “Wenn das Denken die Sprache korrumpiert, korrumpiert die Sprache auch das Denken.”

Phantasie ist grenzenlos

Es bleibt für die Wissenschaft allerdings die Frage, ob Ei oder Henne zuerst existierten versus Sprache und Denken. Was wird wie und von wem bzw. von was beeinflusst? Bereits beim Erlernen unserer Muttersprache sollen sich bestimmte Denkmuster „eingeschlichen“ haben. Wie weit die Macht der Worte unserer Sprache reicht, wird leicht durch einen fesselnden Roman deutlich. Er versetzt sinnhaft und phantasievoll in andere Welten.

Unser Weltbild und Lebenseinstellung

Die besondere Sicht der Welt aber bestimmt unser Weltbild, unser Handeln, unsere Maßstäbe. Nicht umsonst wird darum heftig um ihre Interpretation gerungen. Wir tun gut daran, unser Bewusstsein und die Empfänglichkeit für Worte zu schärfen. Segen oder Fluch, beides ist uns gegeben und vorgelegt.

Worte mit göttlicher Kraft

Die Macht der Worte ist nirgendwo eindrucksvoller zu finden als im Buch Genesis. Mehrfach finden wir in der Schöpfungsüberlieferung die Redewendung: „Gott sprach und es war bzw. es war geworden.“ Das Wort besitzt hier unmittelbare schöpferische Kraft. Am Ende steht der Befund: „Gott sah alles war er erschaffen und es war sehr gut.“

Der Mensch in Verantwortung gestellt

Der Apostel Johannes greift diese Geschichte in seinem Evangelium auf. „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ In diesem Sinne sind die Worte göttlichen Ursprungs und tragen in sich das Potential der Schöpferkraft. Damit sind Worte absolut und wir tun gut daran, mit ihnen behutsam umzugehen.

Ganz in diesem Sinne ist auch die Warnung aus dem Jakobusbrief – wie ausgeführt – zu verstehen. Der Mensch ist in die Verantwortung gestellt. Gott gegenüber, seiner Umwelt, seinem Nächsten und letztlich auch sich selbst gegenüber. Worte machen etwas mit uns, ob als Segen oder als Fluch.

Zur weiteren Reflexion
noch einige Zitate aus den Psalmen:

  • Unter der Zunge des Frevlers ist Mühsal und Unheil (Ps.10)
  • Im Heiligtum wird leben der makellos lebt und das Rechte tut. Der von Herzen die Wahrheit sagt und mit seiner Zunge nicht verleugnet. (Ps.15)
  • Gott bereitet für alle die ihn fürchten und ehren ein Dach (Haus) vor dem Gezänk der Zungen. (Ps.31)
  • Was rühmst du dich der Bosheit, die Gewaltiger? Die Güte Gottes währt den ganzen Tag. (Ps.52
  • Meine Zunge soll von deiner Gerechtigkeit reden den ganzen Tag (Ps.71)
  • Gott, rette meine Seele vor Lügenlippen, vor falscher Zunge (Ps.120)

Empfohlene Artikel