Hass nicht mit Hass begegnen

Die Tat in München mit 30 zum Teil schwerverletzten Menschen und ein verstorbenes Kind nebst Mutter war eine Tat, die wohl von Hass geprägt war. Von Hass auf das Regime, die freie Gesellschaft – was auch immer. So erscheint es nur naheliegend, dass etwa Kardinal Marx fordert, Hass nicht mit Hass zu begegnen. Er formuliert es sogar als ein Gebet.

Wenn Worte fehlen und die Stimmung umschlägt. Hass nicht mit Hass begegnen. Foto: inna mykytas from Pixabay

Gleichzeitig  fordern Geistliche und Politiker, den „Hass“ nicht politisch zu instrumentalisieren. Welchen Hass meinen sie, wovon sprechen sie und vor allem: was unterstellen sie? Tausende Menschen gehen in Deutschland auf die Straße um sich gegen „Hass und Hetze“ auszusprechen. Hass nicht mit Hass begegnen.

Und Schuld sind immer die Anderen

Die kirchliche und politische Schlagrichtung ist eindeutig. Hass und Hetze wird jenen unterstellt, die ‚rechts der Mitte“ stehen, vor allem Wähler und Mitglieder der AfD. Kurzum: Es sollen also vor allem jene Menschen sein, die Hass und Hetze verbreiten. Sie, und nicht die anderen, seien damit die moralisch verwerflichen Zeitgenossen, während die Anderen die Guten sind, eben die Demokraten. Ist es aber nicht genau das, Hass mit Hass begegnen?

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Jesus Christus spricht jene Menschen selig, die sich durch ihre Friedfertigkeit auszeichnen. Das aber ist bei den Demos nicht erkennbar. Bei dem Anschlag auf München ging der Hass ganz klar einseitig vom Täter aus. Und die Opfer, die Bürger dieses Landes, stehen sie für Hass und Hetze? Ich habe es von jenen rechts der Mitte nicht erlebt. Dafür aber wurde ihnen verwehrt, Kränze niederzulegen und ihre Anteilnahme auszudrücken. Hass nicht mit Hass begegnen – ehrlich?

Wenn sich Moralisten erheben

Jesus Christus brandmarkt sogar jene Menschen, die sich exponiert und öffentlich den Schein von Gutmenschen geben. Er bezeichnet jene Vertreter, damals die Pharisäer, als getünchten Gräber. Es ist eine Verkennung der Tatsachen, dass Hass allein von einer Gruppe, Gesinnung oder Partei ausgeht. Hass ist ein Gefühl, das in uns gelegt ist und wir müssen auf der Hut davor sein. Hass nicht mit Hass begegnen und gleichzeitig eine breite Schicht der Bevölkerung zu stigmatisieren, legt die Saat für Hass und dessen sollte sich auch ein katholischer Kardinal bewusst sein.

Wo bleibt die sachliche Auseinandersetzung bei all der Diffamierung? Foto: Chris Stenger from Pixabay

Auch ist es einfach, sich betroffen zu zeigen und das Gute im Menschen anzumahnen. Der erhobene Zeigefinger, den Geistliche aller Zeiten gerne erheben. Was ist mit den Ursachen, den Hintergründen? Sie werden ausgeklammert mit der Forderung Hass nicht mit Hass begegnen. Zumal diese Tat ja kein Einzelfall ist und solche schrecklichen Tragödien ja fast schon zum Alltag in Deutschland zählen. Von täglich zwei Gruppenvergewaltigungen und Messerdelikten einmal abgesehen. Es ist wohl die richtige Botschaft des Kardinals, doch die Adresse ist die falsche. Hass nicht mit Hass begegnen.

Seit wann sind Recht und Gesetz Hass?

Man kann und darf nicht jedem Migranten mit Misstrauen begegnen, doch eine geregelte und kontrollierte Zuwanderung würde vieles vereinfachen. Warum sperren sich so viele Menschen und Politiker dagegen? Geht es um das eigne Weltbild, den Glauben oder letztlich doch wieder um das Geld? Dieser Schluss ist nicht ganz abwegig, sieht man die vielen hunderten von Milliarden Euro, die in der Aufnahme, Unterbringung und Versorgung von Asylsuchenden investiert werden, selbst wenn der Antrag bereits zweimal abgelehnt wurde. Hass nicht mit Hass begegnen, ja natürlich, es darf der Boden dafür aber auch nicht bewirtschaftet werden.

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Und Schuld haben die Anderen

In welche Ecken aber werden jene Menschen getrieben, die ohnmächtig mit ansehen müssen, wie ihnen völlig fremde Menschen vom Staat umhätschelt und versorgt werden, während man selbst hart arbeitend um das eigene Auskommen kämpft oder mit einer viel zu niedrigen Rente sein Auskommen suchen muss. Hass nicht mit Hass begegnen, ja das ist richtig. Doch der Staat muss auch für Rahmenbedingungen des sozialen Friedens sorgen und Bürger nicht hinter Brandmauern wegsperren. Er muss Missstände abschaffen und für Recht und Gesetz Sorge tragen. Dann müssen von der Kanzel auch nicht Parolen wie: ‚Hass nicht mit Hass begegnen‘, ausgerufen werden.

Die Wurzel des Hasses mit unsäglichen Vergleichen und Beschuldigungen säen. Selbst glaubt man natürlich immer auf der Seite des Guten zu stehen. Foto: Pixabay

Wir lebten in Deutschland viele Jahrzehnte lang in einer freien und offenen Gesellschaft, mit allen ihren Nach- und Vorteilen. Heute werden aus Angst vor Terror Weihnachtsmärkte und Faschingsumzüge abgesagt. Selbst im Internet werden jene eifrig gejagt, die vermeintlich ‚Hate Speech“‘ verbreiten. Man wolle auch jenseits der Grenze des Strafbaren hart durchgreifen, kündigen führende Politiker an und etliche Meldestellen sind bereits installiert. Hass nicht mit Hass begegnen, ihn aber bitte unbedingt melden.

Hass nicht mit Hass begegnen

Wer aber legt fest, welche Aussage eine kritische Anmerkung oder ein Hasskommentar ist? Und wie war das nochmal mit der Meinungsfreiheit, dem Recht auf freie Rede in Wort und Schrift? Warum trifft eine Rede des US-Vicepräsidenten die führende Elite bis aufs Mark? Eine Rede in der er massiv die Freiheit der Meinung und der Rede einfordert. Oder um es anders zu sagen: Einer Regierung, die das eigene Volk fürchtet, der ist nicht mehr zu helfen. Es muss ein Ende haben: Hass nicht mit Hass begegnen.

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