Eine Entscheidung für den Frieden treffen

Krieg und Frieden, das neue Jahrzehnt erschüttert Europa gleich mit zwei Kriegen. Und doch bleibt es immer eine Entscheidung für Frieden und Gerechtigkeit, es gibt keinen gerechten Krieg. Ohne die aktuelle politische Lage zu analysieren, setzen wir uns auf Gedankensplitter mit diesem Thema auseinander. Dabei ist die Entscheidung zwischen Frieden und Krieg immer eine persönliche.

Tarnen, täuschen, töten – es gibt keinen gerechten Krieg. Foto: Pixabay by Amber Clay

Ob Ukraine oder Israel: Den Kriegen ging immer eine Entscheidung voraus, nämlich den Terror des Krieges zu entfesseln und in ein anderes Land einzufallen. Das ist nichts Spontanes, sondern lang geplantes und doch, es gibt keinen gerechten Krieg. Ein guter Freund sagte mir einmal, „durch Liebe und Gebet sind mehr Kriege gewonnen worden, als es alle Heere der Welt vermochten.“ Ich möchte an diesen Satz glauben, ihn aufnehmen und verinnerlichen. Krieg ist immer die falsche Entscheidung.

Wir sollten Friedensstifter sein

Warum tun wir uns als Menschen das an? Warum ist es so schwer, den Frieden zu wahren? Jesus Christus sagte in der Bergpredigt bereits: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden.“ Eine Entscheidung für Frieden und Gerechtigkeit, es gibt keinen gerechten Krieg. In einer Welt, in der immer mehr Staaten immer mehr und größere Waffen produzieren, in dem die Rüstungsindustrie ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist, scheinen diese Worte völlig unrealistisch. Wirklich?

Dank und Liebe feiern Siege

Dem steht eine andere Wirklichkeit gegenüber, wie sie Friedrich von Bodelschwingh einst formulierte: „Dank und Liebe bleiben die großen Mächte, die mehr Siege gewinnen als alle Heere der Welt.“ Jeder Mensch für sich ist für den Frieden angelegt. Dort, wo der eigene Körper gegen sich selbst kämpft, ist er krank. Dort, wo nicht Liebe, sondern Streit und Neid herrschen, wird kein neues Leben entstehen oder sich gut entwickeln können. Die Liebe ist die Grundlage unseres Seins.

Und das Leid tragen Kinder. Es gibt keinen gerechten Krieg. Foto: Pixabay by Amber Clay

Es gibt keinen gerechten Krieg

Jenseits aller Ideologie wissen wir um diese Zusammenhänge, sie sind in uns gelegt, sie sind Teil unserer DNA. Den Frieden wählen, nicht den Krieg und eine Entscheidung für den Frieden treffen setzt voraus, dass wir uns als erwachsene Menschen diesem Prozess stellen. Selig sind die Friedensstifter, warum? Warum ist der Frieden umso viel wichtiger als Streit, als der Krieg? Selbst, wenn eigene Interessen zeitweise hinten anstehen müssen. Es gibt keinen gerechten Krieg.

Alles ein Geben und Nehmen

Ist das nicht in jeder Partnerschaft und Beziehung so? Ein Geben und ein Nehmen? Den Frieden wählen, nicht den Krieg und eine Entscheidung für den Frieden treffen ist letztlich eine Entscheidung für das Leben, wie die beiden aktuellen Kriege uns täglich vor Augen führen. Jeder Krieg ist ein Versagen der Diplomatie, fordert Leid, Not und Tod. Wenn die Worte im Halse stecken bleiben, aus Hass und Trauer gleichermaßen, denn es gibt keinen gerechten Krieg.

Warum lassen wir uns verführen?

Was aber treibt uns um, macht uns Menschen zu Kriegstreibern? Es ist das Streben nach eigener Macht, nach Reichtum und Erfolg. Eigenschaften, die per se nicht schlecht sind, doch uns Menschen in die Irre führen. Wir verlieren das rechte Gleichgewicht, werden auf der persönlichen Ebene verführt und hingerissen. Natürlich nennen wir es anders. Wir setzen uns für diese oder jene Interessen ein, für unsere Karriere, für wirtschaftliche Sicherheit und anderes mehr. Und wieder gilt, per se sind die Dinge nicht schlecht, sondern würdige Lebensziele.

Warum lassen wir uns verführen, zu Neid und Hass? Foto: Pixabay by Gerd Altmann

Grenzen schützen uns

Vielleicht ist der Schlüssel wirklich das Gebot Jesu: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Es ist nicht nur eine Aufforderung, es zeigt auch Grenzen. Dort, wo wir den anderen verletzten oder schädigen, überschreiten wir diese. Krieg und Frieden. Das gilt auch auf internationaler Ebene. Es gibt keinen gerechten Krieg. Wo Politik den oder die Andersdenkende zu Feinden erklärt, wo Religionen den oder die Ungläubig verdammen, dort wird die Saat zum Krieg gelegt. Häufig sind Ideologien die treibenden Kräfte und der Anfang ist in uns selbst zu finden. Unser Anspruch sollte nichts weniger sein, als Friedensstifter zu werden. Wir sollten das sein, was wir eigentlich sein sollten.

Frieden nicht ohne Gerechtigkeit

Frieden und Gerechtigkeit impliziert ebenso das Wort der Gottesliebe, wobei das Gottesbild von elementarer Wichtigkeit ist. Viele Menschen wenden sich lieber dem Humanismus zu und doch muss sich beides nicht widersprechen. Viele Menschen glauben gerne an einen liebenden und weniger an einen gerechten Gott. Frieden und Gerechtigkeit passen nicht zu ihrer Lebenswirklichkeit, ihrem persönlichen Empfinden.

Liebe in der und zu der Wahrheit

Perfekt aber wird es erst, wenn beides ineinander geht, dann wird es göttlich. Jener christliche Gott vereint Frieden und Gerechtigkeit. Im Unfrieden wird es keine Gerechtigkeit geben und in der Ungerechtigkeit nur schwer einen Frieden. Göttliche Gesetze und Wahrheiten, die für sich selbst sprechen. Wir müssen den Frieden wählen, nicht den Krieg und eine Entscheidung für den Frieden treffen. Es gibt keinen gerechten Krieg. Das gilt im Kleinen, also im persönlichen Bereich, ebenso wie im Großen, also auf der politisch-globalen Ebene.

Innere Erdung und die Kraft des Gebets. Foto: Pixabay by Pexels

Wer stillt unseren Hunger?

Die Liebe hin zu Gott und zu unserem Nächsten erdet uns. Sie ist Basis für Frieden und Gerechtigkeit in uns, und das brauchen wir. Wie können wir unseren Nächsten lieben, wenn wir noch mit uns selbst im Unreinen sind? So viele Wünsche und Bedürfnisse, wer stillt den Hunger danach? So viele Verletzungen und Zurückweisungen, wie können wir Heilung finden? Ja, der Kreis schließt sich auf dem Weg hin zum Frieden. Es gibt keinen gerechten Krieg.

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Vergebung eine Tat des Herzens

Erst wenn wir gelernt haben uns selbst zu vergeben, den inneren Frieden gefunden haben, ist uns das auch „dem Nächsten“ gegenüber möglich. Der christliche Glaube nennt es Vergebung und sie ist ein hohes, ein sehr hohes Gut. Jesus Christus geht in der Bergpredigt sogar so weit zu sagen: „Wenn ihr euren Nächsten nicht vergebt, wird auch euer Vater im Himmel euch nicht vergeben.“ Vergebung ist eine Tat des Herzens und sollte durch uns hindurchfließen. Das wird wohl in der großen Politik nichts ändern, mag sich mancher denken, doch merke: Es gibt keinen gerechten Krieg.

Auch Politiker können Gutes wirken

Auch Politiker sind Menschen und wenn diese Einsicht sie prägt, vermögen auch sie etwas zu verändern. Ob Mahatma Gandhi, Mutter Teresa oder Albert Schweitzer, sie alle konnten nur wirken, weil das Feuer in ihnen brannte, das Feuer der Liebe. Es gibt keinen gerechten Krieg, und irgendwie lernt die Menschheit diese Lektion nicht. Es ist aber an uns, an jedem Einzelnen, den Weg des Friedens zu gehen. „Der Herr segne euch (dabei)“ ist ein alter christlicher Wunsch und ein Bekenntnis dafür.

Tauben: sie bleiben das Symbol des Friedens. Foto: Pixabay by Gerd Altmann

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