Die Kunst des Lebens

Die gute Nachricht vorweg: Sie haben bereits ihr eigenes Kunstwerk geschaffen, unverwechselbar und einmalig. Die Kunst des Lebens ist immer das subjektive Tun des Einzelnen, Ihr Tun. Wir werden mit diesem Blogbeitrag wieder einige Gedankensplitter teilen, Impulse geben, um die Kunst des Lebens weiter zu entwickeln. Mich beschäftigt dabei der besondere Zugang, den Kinder zum Leben haben, wie sie es entdecken, entwickeln und aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen.

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Na, mal sehen, was da so vor sich geht. Foto: Ty Swartz auf Pixabay

Sie besitzen eine ganz eigene und besondere Kunstfertigkeit, die uns Erwachsenen mitunter abhanden gekommen ist. Lebensfreude pur. Ich wünsche uns allen dieses Staunen, diesen besonderen, einzigartigen und unbelasteten Zugang zum Leben. Manche sagen, die Kunst des Lebens besteht darin, jeden Tag bewusst und erfüllt zu gestalten, ich glaube das nicht, denn es ist zu sehr vom Kopf gesteuert, blendet den Moment sowie das Unvorhergesehene aus und erschwert es, sich darauf einzulassen.

Neugierde ist ein Motor des Lebens

Geht man mit kleinen Kindern spazieren, so können einhundert Meter Wegstrecke schon mal eine Stunde in Anspruch nehmen. Alles ist interessant. Die kleinen Steine am Weg, die vielen Blumen, eine Ameise, eine Heuschrecke oder selbst ein kleiner Stock auf dem Weg. Zwischendurch hört und lauscht das Kind auf Vogelgezwitscher und die Welt um es herum. Unbegrenzte Neugierde, die es lernen, verstehen und staunen lässt.

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Neugierde für persönliches Wachstum

Persönliches Wachstum wäre ohne diese spezielle Neugier kaum möglich. Wir Erwachsenen laufen hingegen mit Scheuklappen und eingefahrenen Denkmustern durch das Hier und Jetzt. Es stünde uns gut an, mehr Neugierde und Interesse an der uns umgebenden Welt zu haben, es ist ein erster Schlüssel für die Kunst des Lebens. Sie treibt uns an weiter zu gehen, weiter zu fragen, zu hinterfragen und neues zu entdecken.

Triebkraft für Kreativität und Innovation

Keine Erfindung dieser Welt wäre ohne die nötige Neugier, unseren Wissensdrang und die Ahnung, es könnte besser funktionieren, möglich. Wir verlassen nicht den Pfad unseres Denkens, ganz im Gegenteil. Wir denken besonders intensiv, versuchen zu verstehen, zu begreifen, Zusammenhänge zu entschlüsseln. Ohne diese spezielle Neugier wäre unsere Welt eine arme. Es ist die Kunst des ständigen Lernens und Entdeckens. Kleine Kinder stellen uns mit der Frage ’nach dem Warum‘ dabei immer wieder auf die Probe, fordern uns und das zu Recht. Sie sprudeln über vor Neugier und Lebensfreude.

Können wir zusammen was machen? Foto: bess.hamiti@gmail.com auf Pixabay

Kleinigkeiten oder die Schönheit im Alltäglichen

Soeben blickte ich vom Balkon in den Himmel, wo sich das Bild von auftürmenden Wolken zeigte. Seitlich von der Sonne angestrahlt leuchteten sie in allen Graustufen, bewegten und veränderten nach und nach ihre Form. Ein herrliches majestätisches Schauspiel. Wir alle kennen solche Augenblicke, finden aber selten die Zeit, sie auf uns wirken zu lassen, uns bewusst zu machen. Wir sind nur für einen kurzen Augenblick Gäste auf dieser so wunderbaren Welt um die Freude des Moments in uns aufzunehmen, die Kunst des Lebens im Hier und Jetzt.

Lebensfreude an kleinen Dingen und Momenten

Letzte Woche verharrte meine 18 Monate alte Enkelin wie gebannt am oberen Ende der Rutsche, was sonst so gar nicht ihre Art ist. Ursache war eine kleine Ameise, die sich etwa zwei Meter vor ihr auf der Rutsche bewegte. Ich hätte sie gar nicht bemerkt. Sie aber beobachtete ganz genau und natürlich konnte sie jetzt nicht einfach rutschen, solange die Ameise im Weg war. Haben wir selbst noch Augen für kleine Alltäglichkeiten, die wir meist als unwesentlich abtun? Es ist die Kunst des Lebens, sich diesen Blick und die dabei empfundene Freude nicht nehmen zu lassen.

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Achtsamkeit und Wertschätzung

Ob der Blick in die Wolken und Natur oder das Staunen eines kleinen Kindes. Sie zeigen ein hohes Maß an Achtsamkeit und Wertschätzung im täglichen Leben. Wir Erwachsenen hingegen beschäftigen uns gerne mit den „Alltagssorgen“ oder medial aufgebauschten Themen. Dabei sind wir in der Retel selbst mit dem Meistern desselben beschäftigt. Die Kunst des Lebens ist, den Blick davon weg zu wenden, hin zum Augenblick, zu einem bewussten und achtsamen Leben.

Besondere Ehrlichkeit als eine Kunst des Lebens

Grundlage für Vertrauen und Authentizität

Ehrlichkeit ist eine wichtige Grundlage für Vertrauen und Authentizität in unseren Beziehungen und im täglichen Leben. Sie ermöglicht es, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und ein vertrauensvolles Miteinander aufzubauen, besonders in der Partnerschaft, die Kunst des Lebens zu zelebrieren. Schon bei Kindern wiegt der Vorwurf, „Du lügst“, schwer, denn es formuliert missbrauchtes Vertrauen. Kinder sind von Geburt an ehrlich.

Wasser: rein, ehrlich und lebenswichtig. Foto: rony michaud auf Pixabay

Ehrlichkeit in Beziehungen und Kommunikation

Ein Beispiel für authentisches Verhalten ist, wenn man in einer Diskussion seine eigene Meinung vertritt, auch wenn sie von der Mehrheit abweicht. Es ist mehr als eine Meinung, es ist eine innere Überzeugung und nicht beliebig austauschbar. Authentische Menschen sind bereit, ihre Schwächen und Fehler zuzugeben und daraus zu lernen. Es fällt ihnen leichter zu ihren Fehlern zu stehen, wenngleich ihnen die Einsicht derselben eher schwerfallen dürfte.

Authentisch leben und handeln und die Kunst des Lebens

Eine Möglichkeit, mehr Authentizität im Alltag zu fördern, ist beispielsweise, offen über seine Gefühle und Gedanken zu sprechen, statt sie zu verbergen oder zu vermeiden. Ehrliche Menschen sind nicht bereit, ihre „Meinungs-Fähnchen“ je nach Gelegenheit nach dem Wind des Mainstreams auszurichten. Ein Beispiel hierfür ist, wenn wir unserem Partner oder guten Freunden offen und ehrlich unsere Bedenken oder Sorgen mitteilen, anstatt sie in uns hineinzufressen und Unzufriedenheit entstehen zu lassen. Mit etwas Einfühlung finden wir dafür noch die rechten Worte, wir wollen unser Gegenüber ja fördern und nicht verletzen.

Die Wahrheit über die Ehrlichkeit

Ehrlichkeit ist nicht immer einfach und kann manchmal auch unangenehm sein. Dennoch ist sie für ein erfülltes und authentisches Leben unerlässlich. Es ist wichtig, das richtige Maß zwischen Ehrlichkeit und Taktgefühl zu finden, um andere nicht unnötig zu verletzen. Ein Beispiel hierfür ist, wenn wir konstruktive Kritik üben, ohne dabei verletzend oder abwertend zu sein. Indem wir ehrlich und respektvoll miteinander umgehen, können wir Vertrauen aufbauen und unsere Beziehungen stärken. Und wieder einmal sind uns Kinder ein Vorbild, denn „Kindermund tut Wahrheit kund“. Sie tun dies häufig in einer sehr direkten Art und Weise und wir wissen diese ehrliche Art zu schätzen, denn sie ist ohne Hintergedanken.

Heil sein durch Gottes Kraft
Heil-sein braucht den ganzen Menschen und die Kunst des Lebens. Foto: Gerd Altmann von pixabay

Spaß am Leben: Die Freude am Dasein

Selten sehe ich Menschen so viel Lachen, als kleine Kinder. Ihre ganze Unbeschwertheit, ihr Vertrauen und ihr Entdeckergeist sind ansteckend. Zugleich sind die Triebfedern ihrer Entwicklung, ihrer geistigen und seelischen Gesundheit. Das gilt eigentlich auch für uns Erwachsene und doch verlieren wir häufig die Freude und Leichtigkeit, die Lebensfreude. Ohne sie werden wir die Kunst des Lebens nicht erreichen können, die Kunst eines erfüllten und glücklichen Lebens.

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Die Bedeutung von Humor und Lachen für das Wohlbefinden

Humor zu haben heißt, über die Dinge hinaus zu sehen, sich nicht von der Situation des Moments gefangen nehmen zu lassen oder von einseitig festgefahrenen Denkweisen. Humor ist eine Geisteshaltung und die Fähigkeit, die Umstände und sich selbst nicht so ernst zu nehmen. Diese Fähigkeit kann durch bewusstes Denken eingeübt werden. Eine andere Definition nach ‚Google‘ lautet: Humor ist die Bereitschaft, auf Negatives heiter und gelassen zu reagieren.

Die Fähigkeit, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen

Die Definition des ’sich selbst nicht ernst nehmen‘, trifft es nicht ganz, soweit es die Kunst des Lebens betrifft. Es ist mehr eine innere Distanz zu den alltäglichen Dingen des Lebens, ihnen keine über ihren Wert hinausgehende Bedeutung zu geben. Das geflügelte Wort, „morgen sieht es schon ganz anders aus‘, nimmt jene innere Gelassenheit vorweg. Es ist ein wichtiger Baustein für mehr Lebensfreude und die Kunst des Lebens.

Die Kunst, das Leben zu genießen

Wieder steht der Begriff einer Kunst im Blickfeld. Betrachten Sie ihr Leben und ihr Lebensglück als Kunstwerk. Es wird immer weiter modelliert, nimmt neue Formen an, unterliegt einem Prozess. Lassen Sie sich darauf ein. ‚Umarmen‘ Sie die sich verändernden Dinge, sie werden Ihnen neue Einsichten vermitteln und auch neue Momente des Glücks. Halten Sie inne im Augenblick. Ein kurzes ‚Stehenbleiben‘, ein kurzes ‚Sich-bewusst-werden‘ schenkt uns viel Lebenskraft und hilft, das Leben zu genießen.

Wunder umgeben uns immer und zu jeder Zeit. Die Kunst des Lebens: Im Alltag die kleinen Wunder zu entdecken. Foto: InspiredImages auf Pixabay

Unbeschwertheit: Loslassen und im Moment leben

Vielen Menschen fällt es schwer, unbeschwert das Leben zu meistern. „Es gibt so viele Herausforderungen, so viel zu tun und es könnte so viel passieren“, meinen sie und zudem seien die Lebensumstände einfach zu schwierig. Darum ist es das Los-Lassen so wichtig. Jesus Christus sagt einmal: „Ihr könnt nicht ein Haar auf eurem Haupt schwarz oder weiß machen“, auch nicht mit Sorge. Im Gegenteil, „sorgt euch nicht“ spricht er seinen Jüngern Mut zu. Genießen Sie den Moment, denn im Morgen gehen wir wieder neue Wege, die Kunst des Lebens zu praktizieren.

Die Fähigkeit, Sorgen und Ängste loszulassen

Je mehr wir uns sorgen, desto größer werden sie. Selbst wenn es ganz konkrete Anlässe sind, die uns umtreiben. Richten Sie ihren Focus auf die Lösung und lassen Sie ihre Ängste los. Was ist das Schlimmste, was passieren könnte? Wäre das wirklich aussichtslos, oder würde das Leben auch dann weiter gehen? Also, was sorgen Sie sich? Lösen Sie sich und schöpfen Sie im Loslassen neue Energie. Übrigens: kleine Kinder sorgen sich nie. Ihre unbeschwerte Lebensfreude ist seit Jahrtausenden unsere Überlebensgarantie.

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Die Bedeutung von Gelassenheit und innerer Ruhe

Gelassenheit und innere Ruhe sind wie Zwillinge, sie gehören irgendwie zusammen und sind doch verschieden. Oder ist es eher wie mit der Henne und dem Ei? Wer oder was war zuerst da? Beides braucht einander. Ohne innere Ruhe finden Sie keine Gelassenheit und umgekehrt. Gelassenheit lässt uns über die aktuelle Situation hinaus sehen, öffnet unseren Blick und unsere Perspektive. Es schenkt innere Ruhe und Kraft, relativiert die Dinge auf ein vernünftiges Maß. Auch im Gott-Vertrauen sind Gelassenheit und Ruhe zu finden.

Die stoische Lebensphilosophie

Heute finden Menschen ebenso in der stoischen Lebensphilosophie Halt. Sie geht auf das Jahr um 300 vor Christus zurück, also in die Zeit der großen griechischen Philosophen. Auch sie gibt viele Anregungen für die Kunst zum Leben. In ihr verankert ist etwa ein Leben im Einklang mit der Natur. Ebenso die Erkenntnis, dass wir viele Dinge zwar nicht beeinflussen können, sehr wohl aber unsere Reaktionen darauf. Sie ermutigt zur Auseinandersetzung mit sich selbst, hin zu mehr Selbst-Bewusstsein, und fordert darum, sich nicht vom Gerede der Massen anstecken zu lassen.

Leidenschaft und Begeisterung

Lebenskunst ist sich mit Leidenschaft begeistern zu können, vor allem für das eigene Leben, für die eigenen Ziele und Träume. „Nur wer innerlich brennt, kann auch ein Feuer in anderen entfachen“, sagte einmal ein kluger Mann. Es ist darum sowohl Leidenschaft als auch Kunst, sich selbst und andere zu inspirieren. Wir haben viele Aspekte angesehen, etwa vom Leben im Hier und Jetzt, um so die Gegenwart bewusst zu erleben. Es ist ein erster Schritt hin zu der Fähigkeit, im Moment zu leben und die Vergangenheit und Zukunft loszulassen. Es ist uns Aufgabe und Pflicht, die Kunst des Lebens zu finden und sie zu zelebrieren. Wer dies vertiefen und kultivieren möchte, wird in die Stille und in die Kunst der Mediation, in das Gebet finden. Es wird dann mehr und mehr Teil eines Lebensstiles.

Mmh, ob es da wohl was Gutes gibt? Auch das ist die Kunst des Lebens. Foto: Alexa auf Pixabay

Offenheit und Toleranz

Offenheit und Toleranz sind Eigenschaften, die uns besonders Kinder vorleben. Sie gehen in der Regel offen aufeinander zu, auch wenn sie heute leider bereits von ihrem Umfeld und der Gesellschaft in bestimmte Richtungen geprägt sind. Generell aber sind sie offen. Dies merkt man schnell, begegnen sie Menschen mit Behinderung. „Mama/Papa, was hat der oder die“ ist die einfache Frage, um die Situation verstehen zu können. So gesehen tragen sie in sich die Fähigkeit, andere Meinungen und Lebensweisen zu akzeptieren.

Die Kunst des respektvollen Dialogs

Bei uns Erwachsenen werden die Dinge etwas komplizierter, wie der Zwischentitel bereits ausdrückt. Es ist mitunter eine Kunst, respektvolle Dialoge zu führen. Respekt vor der Person, der Meinung und dem gesellschaftlichen Hintergrund des Gegenübers. Dialog verbindet und ist allemal besser, als achtlos aneinander vorbei zu gehen oder nebenher zu leben.

Fazit

Ein Fazit über die Kunst des Lebens zu schreiben kann nur vom Mangel geprägt sein, denn so einfach ist es nicht. Zu individuell sind unsere Lebensumstände und Erwartungen. Wir haben im Blog viele Impulse gegeben und es gilt, die Neugierde und damit die Lebenslust zu erhalten. Hilfreich ist der Blick auf Kleinigkeiten und der Augenblick. Kultivieren Sie herzhaftes Lachen und ihren Spaß und ihre Leidenschaft am Leben. Lassen Sie sich anstecken von der Spielfreude der kleinen Kinder.